… und trotzdem geht das Leben weiter…

Montag, 26. Februar 2024

Bettschwere

Juten Morjen!

Für alle die, 
die sich noch nicht durchs Thema gelesen haben und gefragt haben, 
kurzes Update, ich habe Krebs.
Unverändert.
Soll aber hier nicht zum Nummer 1 Sachverhalt gemacht werden.
Beide Tumore sind aktuell noch da. 
Fühlen sich offenbar wohl, 
wachsen und gedeihen würde ich so nicht sagen wollen, 
aber Rückzug scheint auch keine Option.
Man sieht sie nicht von außen, 
sie verursachen keinerlei Beulen oder unschöne Dellen am Kopf.
Nen Dachschaden hab ich heute offenbar trotzdem.
Warum?
Akuter Schlafmangel!
Wie ich jeschlafen habe?
Nacht war so lala. 
Kaum lag ich im Bett, 
begann das Sondereinsatzkommando „Aufforstung“ mit dem Abholzschnarchen von Sturmböen gepeinigter Baumstämme.
Die angeheiratete Einsatzleitung hatte  die Befehlsgewalt.
Braucht man auch jar keen hochwertiges Equipment, 
stumpfe, 
mit Flugrost befallene Zugsäge reicht. 
Bett hat gezittert bis ins Unterholz. 
Unerhört.
Schläfste mit Anfang, Mitte, Ende 20 schon in jetrennten Nachtgemächern, 
denn jewisse Dezibel erträgste selbst ohne Misophonie geplagten Partner nicht auf Dauer.
Biste halt nich drauf einjestellt auf so ein Stelldichein.
Wenigstens das Sofa hat mich empfangen. 
Mit Kissen und Zierkissen, Kuschelkissen, Seitenschläfer-, 
Keil- und/ oder wahlweise Nackenstützkissen, Wolldecken, Kaschmirplaids, Daunendecken, 
weißte vor Schreck nicht, 
wo du als Prinzessin auf der Erbse dein müdes Haupt hinbetten sollst.
Also räumste im Halbschlaf das Polstergedöns von der Couch, 
um dich hoffentlich endlich ermattet darnieder zu legen und dann starrste plötzlich hellwach anne Decke.
22.38 Uhr.
Aber von vorn.
Hierzu muss nämlich erwähnt werden, 
dass ich bereits ne Viertelstunde nach Beginn des 
Weichei - Sonntagskrimis totmüde ins Tal der Ahnungslosen hinüber geschlummert war auf dem Kanapee.
War Miss Marple doch nach 
10 Minuten glasklar, 
wer der Mörder jewesen is, 
da hatte das eigentliche Tötungsdelikt im TV noch nich mal stattjefunden, 
die kriminellen Machenschaften waren derart plakativ offensichtlich, 
den rätselhaften Fall hätte man vermutlich auch in kürzester Zeit beim 
1 Gang Menü - Krimidinner gelöst.
Jedenfalls zog es mir die „Glüsen“ zu und jeder weiß, 
wirst du als „Frau“ dann geweckt, 
so gegen 21.44 Uhr, 
völlig verbimmelt und spontan eingetretener geistiger Umnachtung, 
du mit Ach und Krach auf explizite Nachfrage zusammen bekommst, 
wie du heißt und wo du wohnst, 
weil sich sämtliche Orientierung mittlerweile im Schlummermodus befindet, 
denn haste verloren, 
so als Mann, meine ich… dann haste janz schlechte Karten.
Sollte dann allerdings zudem ganzen Übel auch noch ein nervig piepsender Trockner parallel sein Betriebsende verkünden, 
welcher dir vor 2 Stunden 
bügel-/schranktrocken im Display prophezeit hatte, 
die Wäsche sich jedoch nicht wie versprochen gebügelt und zusammen gefaltet im Regal befinden, 
der Geschirrspüler ungefragt auch noch seinen Senf dazugibt, 
weil er ausgeräumt werden möchte, du diesen öffnest und dir eine Megaladung heißer Dampf ins Gesicht schlägt und du kurz abwägst, 
ob es Sinn macht, 
wenn dir die Hitzewallung im Rahmen der Wechseljahre schon jetzt so unvermittelt entgegenwabern, 
das teure Spitzenneglige lieber gleich gegen das Baumwollnachthemd zu tauschen und der Hund auch nervös trampelnd vor der Haustür steht, 
…dann gnade dir Gott, 
such das Weite, 
kann ich jedem Partner nur empfehlen!
Bitte keine Hilfe anbieten, 
nehmt einfach die Hundeleine, 
geht nach draußen.
Ich empfehle eine etwas größere Runde, 
die Gefahrenzone sollte weiträumig gemieden werden.
Kommentare wie: „…den Spüler und den Trockner kannste auch morgen noch …“, 
neeeee, lasst das, 
sowas kommt nicht gut an und ist auch null hilfreich!
Überhaupt nicht!

Grundsätzlich gilt: in einer Beziehung hat immer der eine recht und der andere ist männlich!

Wenn ihr mit dem Hund zurück seid, 
einfach schnurstracks ins Bett gehen.
Wir kommen dann schon nach.
Jenau!!!
Und während die Hausdame nur 
10 Minuten später gerade erst unter die Bettdecke gekrabbelt ist, 
die Schlafbrille positioniert und die warmen Kuschelsocken übergestülpt hat, 
beginnt dieses schniefende Geratze urplötzlich neben dir, 
wechselt sich jäh ab mit geräuschvollem, abgehacktem Gegurgel und geht in schmatzendes Gesäusel über.
Aha. 
Liebevoll versucht man zunächst, 
den anderen ganz sanft anzustupsen,  
um freundlich darauf hinzuweisen, dass ich nicht die „Taube“ im Bett bin…
Wenn alles nix hilft, 
muss man als Frau eben zu subtileren Mitteln greifen, 
aber Vorsicht, 
so blau bebrillte Augenringe dürfen am nächsten Morgen keinesfalls ein Hinweis auf häusliche Gewalt offenbaren!!!
Kissen aufs Gesicht bitte auch nicht versuchen…
Wenn aber alles nichts nützt, 
zieht man eben aus. 
Also man gibt zunächst vor, ausziehen zu wollen.
Früher sprang der Hausherr dann unverzüglich aus den Federn und bot in ritterlicher Rüstung gnädigst unterwürfig an, 
selbstverständlich auf der schmalen Sofaseite im Wohnzimmer zu nächtigen.
Sobald der Mann die Tür der Schlafkammer von außen geschlossen hatte, 
legte man sich in aller Selbstverständlichkeit diagonal in die Koje. 
Guter Schlaf braucht eben Platz.
Irgendwann klappt dieser Trick dann leider nicht mehr.
Auch, dem anderen mit Schmackes in die Waden zu hacken, 
macht es nicht besser, 
Blutergüsse in den Kniekehlen lassen sich so mies weg schminken.
Mit leidender Miene und hörbar emotionalem Druck verlässt Frau also wenn alles nichts hilft irgendwann stöhnend das Schlafgemach, 
Kissen und Decke unter dem Arm…
in Richtung Sofa.
Und ich schwöre, 
egal wie unsagbar müde ich vorher war, 
spätestens wenn ich inmitten unzähliger Kissen und Decken bequem und warm eingekuschelt auf der Couch liege, 
bin ich hellwach… dann möchte ich ein Glas Wein oder wahlweise Aperol mit Orangenscheiben und nem Sonnenschirmchen im Glas, 
verspüre Lust, 
unüberhörbar leise zu bügeln, 
möchte das Geschirr im Küchenschrank neu ordnen und 
dabei still herum klappern,
bin versucht, die Töpfe aus dem gerade fertigen Geschirrspüler auszuräumen und dabei versehentlich immer wieder Topfdeckel aneinander schlagend die Schalmeienkapelle zu imitieren, 
Kommodenschubladen geräuschvoll zuzuschlagen oder ähnliches.
Irgendwann um 22.55 Uhr ging die Schlafzimmertür auf und jemand blubbert: „Hallo? Jetzt bin ich auch wach…“!
Na bitte! Geht doch.
Ich habe nun auch endlich wieder die nötige Bettschwere.
Im Schlafzimmer. 
Versteht sich von selbst.
Nachti❤️.




5 Kommentare:

  1. „Anfang, Mitte, Ende 20“ ??
    Echt jetzt? Wieviel Eierlikör hatteste heute schon? 😂😂

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    1. Zu wenig, ganz klar… zu wenig Frau Eierklör😂😂😂

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  2. 26. Februar und du bist da....das Schlafzimmer erst mal zu räumen war wohl die bessere Alternative....zurück geht immer...
    dann war Pause.......???? im März...
    ❤️....wie geht es dir...heute...
    liebe Grüße angel

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    1. Es wird weitergehen… Ich danke dir ganz doll.❤️

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  3. schön von dir zu hören...❤️ ich hab eine ganze Weile gebraucht um alles in mich sickern zu lassen, du bist eine so tapfere und lebensbejahende Person vor der man nur den Hut ziehen kann...
    siehst du auch schon den Frühling der auf dich wartet vor deinem Fenster...?
    herzlichst angel

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