… und trotzdem geht das Leben weiter…

Montag, 26. Februar 2024

Bettschwere

Juten Morjen!

Für alle die, 
die sich noch nicht durchs Thema gelesen haben und gefragt haben, 
kurzes Update, ich habe Krebs.
Unverändert.
Soll aber hier nicht zum Nummer 1 Sachverhalt gemacht werden.
Beide Tumore sind aktuell noch da. 
Fühlen sich offenbar wohl, 
wachsen und gedeihen würde ich so nicht sagen wollen, 
aber Rückzug scheint auch keine Option.
Man sieht sie nicht von außen, 
sie verursachen keinerlei Beulen oder unschöne Dellen am Kopf.
Nen Dachschaden hab ich heute offenbar trotzdem.
Warum?
Akuter Schlafmangel!
Wie ich jeschlafen habe?
Nacht war so lala. 
Kaum lag ich im Bett, 
begann das Sondereinsatzkommando „Aufforstung“ mit dem Abholzschnarchen von Sturmböen gepeinigter Baumstämme.
Die angeheiratete Einsatzleitung hatte  die Befehlsgewalt.
Braucht man auch jar keen hochwertiges Equipment, 
stumpfe, 
mit Flugrost befallene Zugsäge reicht. 
Bett hat gezittert bis ins Unterholz. 
Unerhört.
Schläfste mit Anfang, Mitte, Ende 20 schon in jetrennten Nachtgemächern, 
denn jewisse Dezibel erträgste selbst ohne Misophonie geplagten Partner nicht auf Dauer.
Biste halt nich drauf einjestellt auf so ein Stelldichein.
Wenigstens das Sofa hat mich empfangen. 
Mit Kissen und Zierkissen, Kuschelkissen, Seitenschläfer-, 
Keil- und/ oder wahlweise Nackenstützkissen, Wolldecken, Kaschmirplaids, Daunendecken, 
weißte vor Schreck nicht, 
wo du als Prinzessin auf der Erbse dein müdes Haupt hinbetten sollst.
Also räumste im Halbschlaf das Polstergedöns von der Couch, 
um dich hoffentlich endlich ermattet darnieder zu legen und dann starrste plötzlich hellwach anne Decke.
22.38 Uhr.
Aber von vorn.
Hierzu muss nämlich erwähnt werden, 
dass ich bereits ne Viertelstunde nach Beginn des 
Weichei - Sonntagskrimis totmüde ins Tal der Ahnungslosen hinüber geschlummert war auf dem Kanapee.
War Miss Marple doch nach 
10 Minuten glasklar, 
wer der Mörder jewesen is, 
da hatte das eigentliche Tötungsdelikt im TV noch nich mal stattjefunden, 
die kriminellen Machenschaften waren derart plakativ offensichtlich, 
den rätselhaften Fall hätte man vermutlich auch in kürzester Zeit beim 
1 Gang Menü - Krimidinner gelöst.
Jedenfalls zog es mir die „Glüsen“ zu und jeder weiß, 
wirst du als „Frau“ dann geweckt, 
so gegen 21.44 Uhr, 
völlig verbimmelt und spontan eingetretener geistiger Umnachtung, 
du mit Ach und Krach auf explizite Nachfrage zusammen bekommst, 
wie du heißt und wo du wohnst, 
weil sich sämtliche Orientierung mittlerweile im Schlummermodus befindet, 
denn haste verloren, 
so als Mann, meine ich… dann haste janz schlechte Karten.
Sollte dann allerdings zudem ganzen Übel auch noch ein nervig piepsender Trockner parallel sein Betriebsende verkünden, 
welcher dir vor 2 Stunden 
bügel-/schranktrocken im Display prophezeit hatte, 
die Wäsche sich jedoch nicht wie versprochen gebügelt und zusammen gefaltet im Regal befinden, 
der Geschirrspüler ungefragt auch noch seinen Senf dazugibt, 
weil er ausgeräumt werden möchte, du diesen öffnest und dir eine Megaladung heißer Dampf ins Gesicht schlägt und du kurz abwägst, 
ob es Sinn macht, 
wenn dir die Hitzewallung im Rahmen der Wechseljahre schon jetzt so unvermittelt entgegenwabern, 
das teure Spitzenneglige lieber gleich gegen das Baumwollnachthemd zu tauschen und der Hund auch nervös trampelnd vor der Haustür steht, 
…dann gnade dir Gott, 
such das Weite, 
kann ich jedem Partner nur empfehlen!
Bitte keine Hilfe anbieten, 
nehmt einfach die Hundeleine, 
geht nach draußen.
Ich empfehle eine etwas größere Runde, 
die Gefahrenzone sollte weiträumig gemieden werden.
Kommentare wie: „…den Spüler und den Trockner kannste auch morgen noch …“, 
neeeee, lasst das, 
sowas kommt nicht gut an und ist auch null hilfreich!
Überhaupt nicht!

Grundsätzlich gilt: in einer Beziehung hat immer der eine recht und der andere ist männlich!

Wenn ihr mit dem Hund zurück seid, 
einfach schnurstracks ins Bett gehen.
Wir kommen dann schon nach.
Jenau!!!
Und während die Hausdame nur 
10 Minuten später gerade erst unter die Bettdecke gekrabbelt ist, 
die Schlafbrille positioniert und die warmen Kuschelsocken übergestülpt hat, 
beginnt dieses schniefende Geratze urplötzlich neben dir, 
wechselt sich jäh ab mit geräuschvollem, abgehacktem Gegurgel und geht in schmatzendes Gesäusel über.
Aha. 
Liebevoll versucht man zunächst, 
den anderen ganz sanft anzustupsen,  
um freundlich darauf hinzuweisen, dass ich nicht die „Taube“ im Bett bin…
Wenn alles nix hilft, 
muss man als Frau eben zu subtileren Mitteln greifen, 
aber Vorsicht, 
so blau bebrillte Augenringe dürfen am nächsten Morgen keinesfalls ein Hinweis auf häusliche Gewalt offenbaren!!!
Kissen aufs Gesicht bitte auch nicht versuchen…
Wenn aber alles nichts nützt, 
zieht man eben aus. 
Also man gibt zunächst vor, ausziehen zu wollen.
Früher sprang der Hausherr dann unverzüglich aus den Federn und bot in ritterlicher Rüstung gnädigst unterwürfig an, 
selbstverständlich auf der schmalen Sofaseite im Wohnzimmer zu nächtigen.
Sobald der Mann die Tür der Schlafkammer von außen geschlossen hatte, 
legte man sich in aller Selbstverständlichkeit diagonal in die Koje. 
Guter Schlaf braucht eben Platz.
Irgendwann klappt dieser Trick dann leider nicht mehr.
Auch, dem anderen mit Schmackes in die Waden zu hacken, 
macht es nicht besser, 
Blutergüsse in den Kniekehlen lassen sich so mies weg schminken.
Mit leidender Miene und hörbar emotionalem Druck verlässt Frau also wenn alles nichts hilft irgendwann stöhnend das Schlafgemach, 
Kissen und Decke unter dem Arm…
in Richtung Sofa.
Und ich schwöre, 
egal wie unsagbar müde ich vorher war, 
spätestens wenn ich inmitten unzähliger Kissen und Decken bequem und warm eingekuschelt auf der Couch liege, 
bin ich hellwach… dann möchte ich ein Glas Wein oder wahlweise Aperol mit Orangenscheiben und nem Sonnenschirmchen im Glas, 
verspüre Lust, 
unüberhörbar leise zu bügeln, 
möchte das Geschirr im Küchenschrank neu ordnen und 
dabei still herum klappern,
bin versucht, die Töpfe aus dem gerade fertigen Geschirrspüler auszuräumen und dabei versehentlich immer wieder Topfdeckel aneinander schlagend die Schalmeienkapelle zu imitieren, 
Kommodenschubladen geräuschvoll zuzuschlagen oder ähnliches.
Irgendwann um 22.55 Uhr ging die Schlafzimmertür auf und jemand blubbert: „Hallo? Jetzt bin ich auch wach…“!
Na bitte! Geht doch.
Ich habe nun auch endlich wieder die nötige Bettschwere.
Im Schlafzimmer. 
Versteht sich von selbst.
Nachti❤️.




Mittwoch, 20. Dezember 2023

Vorsicht Schieflage

 



4.44 Uhr.
Guten Moooorgen.
Erstes Käffchen im Bett und meine Welt ist scheinbar in Ordnung.
Sie dreht sich zumindest.
Also, die Welt, nicht ich,
für mehr sportliches Pirouettenjogging reicht mein 
dunkler Bohnensaft heute nicht aus.
Ich stülpe mir die Kopfhörer über die Ohren. 
Bin gestern Mittag an einem Podcast mit psychologischer Ghettoproblematik hängen geblieben und wollte dieses Thema eigentlich gar nicht weiter verfolgen.
Für gewöhnlich sind dann aber genau solche so
irre spannend, 
dass einen direkt beim Zuhören der Siestaschlaf übermannt und man zugedeckt, 
auf die Couch,
unter die Wolldecke ins Suppenkoma fällt.
Tja, wat soll ich sagen... 
Woran hat’s denn jelegen?
Um auf den Podcast zurückzukommen… dieser jedenfalls war durchaus kurzweilig.
Zwei botoxgeplagte 
Weißzahn-Arztgattinnen im 
zunächst durchaus amüsanten Schlagabtausch, 
unterhaltsame
Kaffeebecherlogik, 
Zauberkugelphilosophie, 
Problembewältigung kurz und bündig.
Die Stimmen der Ladies gewöhnungsbedürfig schnarrig,
valiumhaltig, 
zu hell, zu quietschend, zu alles…
so dass dieses schwere, 
dunkle Thema unerwartet kam, 
als würdest du ein harmonielastiges, idyllisches Buch von 
Nicholas Sparks lesen und 
urplötzlich einer Einladung von 
Fitzek folgen. 
Das Thema:
Horrorszenarium - Suizidalität“.
Morbides Champagnerkränzchen in hochpreisigem Ambiente.
Harter Tobak. 
Die aktuelle Statistik besagt wohl, 
dass 10 Prozent derer, 
die es auf den Versuch, 
freiwillig aus dem Leben zu scheiden, 
anlegen, es auch schaffen. 
Dem vermeintlichen Rest wird nachgeholfen… ääähm nee, nachgesagt, 
es sei ein verschlüsselter Hilferuf gewesen. 



Gut geht, wer ohne Spuren geht.“
Doch wie laut bzw. wie lange jemand möglicherweise auch um Hilfe schreit, 
es braucht doch jemanden, 
der es auch bemerkt oder nicht?
Ich spüre, wie meine Stimmung kippt.
Als ich letztes Jahr im Januar unerwartet in die Klinik musste, 
direkt nach der ersten OP, 
wollte ich einfach nur leben.
Als es später hieß, 
sie haben noch 11 Monate, 
umso mehr. 
Kommenden Januar hab ich  
2 Jahre geschafft. 
Überlebt!
Doch es gab auch Zeiten, 
wo auch ich solch absurde Gedanken weiter gesponnen habe.
Alles wirbelte im Kopf durcheinander, 
Verarbeitung des Geschehens überhaupt, 
neue Eindrücke,
Vermutungen, 
Furcht vor der eigentlichen Diagnose, 
Angst, Schmerzen zu haben, existenzielle Probleme, 
wie geht es weiter, 
es reihen sich so viele Dinge aneinander.
Diese Ohnmacht.
Den bisherigen Alltag gab es so nicht mehr.
Klinikroutine ist nicht vergleichbar; 
fremde Hände waschen dich, berühren dich, 
fummeln an irgendwelchen Kanülen und Kabeln an dir herum, 
du trägst plötzlich hocherotische Netzschlüpper 
und 
Negligés aus weißer, gestärkter Baumwolle, 
die man hinten am Hals zubindet 
und die deinen Allerwertesten in präsentabler Vollmondoptik in jeglicher, denkbar unmöglicher Ansicht inszeniert.
Du schlürfst geräuschvoll aus Schnabeltassen und 
jemand tupft dir anschließend den Sabberfaden aus dem Mundwinkel mit kratzigen, harten Papiertüchern. 
Dein Bettzeug wird regelmäßig aufgeschüttelt, 
um nicht auf Brötchenkrümeln am Steiß oder einer,
im Bett vergessenen Verbandsschere wund zu liegen.
Die Physiotherapeuten trimmen dich täglich durchs Haus, 
die Schwestern mögen Aderlass, 
messen im Ohr deine Temperatur, 
wär ja denkbar, 
dass man über Nacht mit Schallgeschwindigkeit 
wider Erwarten die Kühlkette durchbrochen und in die Wechseljahre gefallen ist, 
dein Puls bei der ganzen Kontrolliererei auf 180 ansteigt und dein Blutdruck aus der Reihe tanzt. 
Das Küchenpersonal bringt geregelte Mahlzeiten , 
die Reinigungskraft war mit ihren Enkeln am Wochenende im Zoo, 
dann kommt die Visite, 
welche lateinisches Tohuwabohu in den Raum wirft und sich dann staubdumm vom Acker macht, 
im besten Fall erinnert sich auch 
die Logopädie, 
dass du zum Mittagessen pürierte Seniorenmahlzeiten erhalten solltest, 
um  nicht vorzeitig an ner Spirelli im Hals zu verenden. 
Die Ergoisten (jeglicher Zusammenhang oder Ähnlichkeit mit Reimworten wie Sadisten bzw. Terroristen, weise ich strikt von mir) 
können 
beim „Mensch ärgere dich nicht“ niemals verlieren.
Dessen muss man sich auch als Patient, 
in den letzten Atemzügen liegend, unablässig bewusst sein.
Ständig wuselt irgendwer in deinem Zimmer herum, 
man kommt nicht dazu, 
überhaupt einen klaren Gedanken 
zu fassen. 
Aber ist das alles möglicherweise Absicht oder sogar Strategie? 
Ist das alles der Ablenkung zuzuschreiben, 
um über die Scheinaktivität der anderen hinweg zu täuschen?
Es sind alle für dich da,
du kannst immer mit irgendwem reden, 
wenn du magst. 
Sozialer Dienst, 
Smalltalk mit dem Pflegepersonal, fachsimpeln mit den Weißkitteln, tiefgründige Gespräche mit den Psychologen.
Schon hier kann man gedankliches Abschiednehmen erkennen und ansetzen, wenn notwendig.
Wenn du heimkommst, 
erwarten dich in den ersten Wochen in der Regel ganz viele liebevolle Arme und überhaupt Menschen, 
die dich auffangen, 
dich unterstützen, 
dich ankommen lassen in deinem neuen, 
alten Leben. 
… trotzdem. 
Niemand kann rund um die Uhr 
bei dir sein, 
deine Familie geht wieder arbeiten, Freunde auch und dann passiert es. 
Dann ist man das erste Mal allein. Allein mit sich. 
Ich erinnere mich an die Tränen. 
Sie kommen, 
wenn niemand bei dir ist, 
das ist die Krux!
Andere können wiederum nicht weinen, 
sie fallen stattdessen in ein großes, 
schwarzes Loch.
Da ist diese Hilflosigkeit, Fassungslosigkeit, Kontrollverlust.
Es ist, als würde man die Kontrolle über sein Leben verlieren und trotz allem funktionieren müssen.
Irgendwie.
Suizid wird in 8 von 10 Fällen angekündigt, 
umso konkreter, 
desto alarmierender.
Und das macht mich traurig, 
funktionieren bedeutet nämlich auch, 
dass man sich regelmäßig in einer onkologischen
Praxis eine 
Chemococktail - Mixinfusion intravenös durch die Venen schiessen lassen muss, 
man sich im Anschluss 
in der Straßenbahn die Seele aus dem Leib kotzt, 
wenn die giftige Medikamentengabe den Rückwärtsgang einlegt, 
und die Krankenkasse unter Umständen zwar die Fahrtkosten für ein Taxi zur Chemotherapie bewilligt, 
der Zuzahlungsbetrag allerdings deutlich höher ist, 
als der qualvolle Trip mit der Tram durch die Innenstadt 
oder 
man an viel Schlimmerem erkrankt. Und doch wirst du niemanden finden, der betroffen ist und jammert.
Außer die beiden 
Prickelbrause - Schnütchen aus dem Podcast, 
deren Klagegesang und weinerliches Gebaren grotesk wirkt, 
während im Hintergrund die Schampusschalen klingeln.
Luxusprobleme unserer Gesellschaft, 
die förmlich nach Aufmerksamkeit schreien
und dieser Mangel an Beachtung verursacht letztendlich genau 
diesen Eintrag in einer Statistik, 
welche ich vorab gern in 
Händen gehalten hätte, 
um diese zu frisieren, 
und damit derlei Unfug zu sabotieren.
Die beiden blasierten Frauenzimmer, 
die sich während dem alltäglichen Champagnerbesäufnis über 
diverse Optionen und Alternativen des fröhlichen Ablebens auslassen und laut neuerlicher Datenerfassung vorzeitig eher selten die Grätsche machen, 
den Löffel abgeben, 
die Hufe hochreißen oder 
einfach von der Bühne des Lebens abtreten,
weil gelegentlich überhöht dosierte Schlaftabletten problemlos weggekokst werden, 


… und eine schwere Kindheit und unseriöser Umgang in der Pubertät mühelos mit Hochprozentigem kompensierbar sind. 
Und dann kommt sie manchmal aus dem Nichts, diese Wut, 
mir schwillt die Halsschlagader…
dieses Erleben von Ungerechtigkeit… warum „säuft“ bspw. der Nachbar wie ein Loch, 
seit vielen Jahren schon 
und ist dennoch uralt geworden 
( … und mir bleibt der Glühwein mit ordentlich Schuss wegen der blöden Medikamente versagt…),
weshalb darf ich nicht genauso alt werden?! 
Warum ist diese Welt so unfair?
Weshalb kann man mit dem Schicksal nicht verhandeln?
Weshalb trifft es immer die Falschen?
Was hab ich im Leben falsch gemacht, bin ich schuld? 
Und wenn es meine Schuld ist, 
wohin mit meinem schlechten Gewissen?
Belaste ich jetzt mit meiner Krankheit nicht auch mein familiäres Umfeld?
Ich wünsche mir einfach nur mein Leben zurück, 
mein normales Leben, 
aber mein „normal“ ist, 
dass gar nichts mehr normal ist.



Und morgen ist dieses emotionale Tief wieder ausgeglichen.
Diese Tage gehen vorbei, das weiß ich inzwischen…



Dann triffst du dich mit Menschen, 
die sich anfühlen wie Sonnenstrahlen und die Welt ist wieder im Lot.

Denkt bitte auch an alle , 
die keine Familie haben und vielleicht an den Feiertagen alleine sind, 
egal ob man krank ist oder einem aus anderen Gründen die Perspektive fürs kommende Jahr fehlt. 
Seid aufmerksam, ich bitte euch.❤️
In diesem Sinne…❤️







Dienstag, 12. Dezember 2023

Das Beste kommt noch!

Es ist 4.44 Uhr




Und täglich grüßt das Murmeltier.
Heute Morgen brauchte ich ein paar Minuten, 
starrte verstört in die Dunkelheit, versuchte das nervige Krächzen zuzuordnen und die bleierne Last auf meiner Brust loszuwerden. 



Ah der Mops… Madame lag, 
aufgrund erblich bedingter und somit
DNA - spezifisch, 
qualvoll angezüchteter Flachnase auf Muttern‘s Möpsen… ääääähm, 
Vorbau und räkelte sich sinnlich in ihren erotischen Träumen vor dem Labrador ihrer Wahl… 
klang zumindest so… 
Ich schob die wollüstige Hundedame bestimmt von mir und rang nach Luft. 
Der Monk grübelte vermutlich, weshalb 3 wundervoll, weiche und äußerst hochpreisige Hundebetten, farblich an das bestehende Interieur angepasst worden sind und die vierpfotige Lady dennoch jeden Morgen tagein tagaus zu einer bestimmten Uhrzeit leise vor dem Schlafgemach fiepte, 
um gnädigst ins Bett gehoben zu werden. 
Selbst schuld, 
hätte die 
intelligente „Rütter - Gattin“ des bekannten Hundeflüsterers 
einer knapp 80 kg schweren Dogge sicher nicht angewöhnt…
Kaffee!
Kaffee regelt alles.
Das weinbrandgefüllte Ministückchen Schokolade aus dem Adventskalender für Adults wandert ebenfalls in meinen Mund… ist nicht mein Kalender, nennt man deshalb auch „böhmisch einkaufen“. 
Das nun leere Fach wird für den Hausherrn mit gesunden Snacks aufgefüllt. 
Gurkensticks! 
Bitteschön.
So jetzt aber. 
Ich schiebe die nackten Füße vorsichtig unter der Bettdecke hervor. 
Hach, jetzt jemand, 
der dir den angewärmten 
Bademantel reicht , 
den Bettvorleger wohl temperiert, Fußbodenheizung kann schließlich jeder und einen Kaffee ans Bett bitte.
Da der Muckefuck erfreulicherweise den Umweg über die Denkzentrale im Oberstübchen wählt, 
nimmt auch „the Brain“ seine Arbeit auf.
Ich erinnere mich. 
Gestern war Kinozeit.
Nachdem wir zunächst mindestens 
5 Minuten auf die riesige Leinwand gestarrt hatten und versuchten den schwarz weißen 
Napoleon - Vorspann und die damit verbundene Kriegsstimmung  zuzuordnen, 
wurde uns bewusst, 
wir sind im falschen Film bzw. im falschen Kinosaal, 
Kino 4, Reihe 3 war eigentlich 
Kino 3, Reihe 4. 
Klasse! 
Hatte ich mich doch gerade durch den vollen Saal zu unseren Plätzen durchgedrängelt, 
bin dabei gefühlt mindestens 
10 Leuten versehentlich derbe auf die Stahlkappen getreten, autsch, 
habe 3 Leuten vorsorglich einen 
Röntgen-Gutschein fürs Knie zugesteckt, 
um mich dann vor einer geschlossenen Kinoreihe im Halbdunkeln bei einem 
Gardemaß von knapp 1.80m aus meinem Winteroutfit zu schälen, 
Jacke, Mütze, Schal, Handschuh, Stiefel… dabei dem unmittelbarem Nachbarn fast die Nase gebrochen, bei nicht zu unterschätzender Flügellänge und 
der Dame vor mir knapp das künstliche 
Extensions - Haarteil herunter gerissen, 
hatte dann das Mineralwasser 
und die Obstplatte ordentlich verstaut, 



um dann unvermittelt festzustellen, das war nicht der richtige Film.
Ich will mich jetzt nicht festlegen, 
ob das Raunen, 
welches angesichts unseres plötzlichen, überstürzten Verlassens des Filmes einen 
übelwollenden, gallig perfiden Unterton mit sich trug.
Ich befürchtete zwar in Kino 3 sich wiederholende Szenerie, 
aber wenn man aus einem Kriegsfilm, 
mit nicht unbegründetem Statusverlust, 
bei bekanntem Kleinwuchs und daraus resultierender kriegerisch, militärischer Konfliktstimmung 
in eine Liebesschmonzette in Kino 3 switcht, 
muss man mit zwangsläufig milde lächelnden, 
nachsichtig entspanntem Klientel rechnen. 
Zudem waren wir nur zu sechst. 
Dem äußeren Anschein nach zu urteilen, schienen die Leute in dieser vorweihnachtlichen, 
eigentlich besinnlichen Zeit, 
die alltäglichen bad News aus den Nachrichten und unserem Alltag in das Kriegsdrama und den raschen, rücksichtslosen Aufstieg des Feldherren zu implizieren. 
Wobei Rosamunde Pilcher muss man auch mögen. 
Til Schweiger ebenso.
Ich liebe ihn.
Film war jedenfalls top.
Es wird gemunkelt , 
sechs Mann im Kino hätten 
in 2 Stunden mehr gelacht, 
als der vollbesetzte 
Historik - Klassiker in seinem aktuellen Kinodebüt.
„Das Beste kommt noch!“ hatte vergleichsweise schlechte Kritiken, aber was schert mich die Meinung anderer. 



Das Thema ist tatsächlich ausgelutscht.
An Krebs erkrankter, notorischer Lebemann gerät durch ein verbales Missverständnis mit seinem besten Freund in ein Verwechslungsspiel 
mit fatalem Lügengeflecht und 
daraus wiederum resultierendem Abarbeiten eigentlich nicht vorhandener Löffelliste. 
Ich bekenne mich dennoch.
Ich war immer Schweigerfan. 
Bleibt auch so. 
Und manchmal frage ich mich, möchte ich nicht auch gern, 
so irgendwann kurz vorm Ableben,  einigen Leuten mal so ordentlich mit spitzen Schuhen den Stock im Allerwertesten nach vorn treten?
Meine gute Kinderstube verbietet mir das.
Noch.
Aber jetzt mal Butter bei die Fische…
Es gab mal eine uralte Folge bei Grey’s Anatomie. 
Ein Mann war an Lungenkrebs erkrankt und hatte den Wunsch, 
vor seiner OP allen 
seinen Ex-Partnerinnen eine Videobotschaft zu schicken, 
sich zu verabschieden.
Diese sollten die Damen jedoch erst bekommen, 
wenn der Patient die OP NICHT überlebt hätte, 
womit zu rechnen war. 
Blöderweise war der Erkrankte in seinen virtuellen Filmnachrichten an die „Ehemaligen“ über die zunächst angedachte Todesanzeige und deren Benachrichtigung weit übers Ziel hinaus geschossen, 
hatte seine Verflossenen derbe beschimpft und verunglimpft in der stillen Hoffnung, 
nach der OP auch sicher ins Gras zu beißen. 
Zudem instruierte er jemanden, 
die Videos ausschließlich zu verschicken, wenn er tot sei. 
Ums kurz zu machen, 
der Mann überlebte, 
die Filme gingen versehentlich vorzeitig an die Ladies. 
Ob der Patient nun unabhängig von der Erstdiagnose nachträglich den Löffel abgegeben hatte, 
(…man konnte ja nachhelfen),
aufgrund sich möglicherweise rächen wollender Geschiedener, 
daran konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern.
Aber würdet ihr, 
wenn ihr wüsstest und so… bestimmten Leuten noch etwas 
sagen wollen?
Reflektieren?
Etwas, was man zutiefst bedauert oder welch glückliche oder auch bittere Bilanz man gezogen hat im Leben ?
Hmmm… 
Schweres Thema.
Aber mit 1 - 2 Glühwein wird es leichter.
Ach nee, 12 schreibt man ja ohne Bindestrich 🤦🏻‍♀️.

In diesem Sinne ❤️.
Schöne Woche.

Freitag, 17. November 2023

Sense of Tumour

 


So ehrlich, so unerträglich… ZDF Mediathek, nur eine Miniserie mit 8 Folgen…  💔 und nichts ist mehr wie vorher.



Montag, 16. Oktober 2023

4.44 Uhr…

 Ich bin aufgewacht, schweißgebadet, 

verstört, 
irgendwie orientierungslos. 
Schnell setze ich mich an den Bettrand, 
um festen Boden unter den Füßen zu spüren. 
Ich kann nicht mal ausschließen, 
dass ich nicht laut um Hilfe gerufen habe, 
denn ich meine, 
von meinem eigenen Schreigekrächze munter geworden zu sein. 
Ich mache das Licht an 
und der Hund und ich 
blinzeln uns verwirrt an. 
Es ist 4.44 Uhr


Bombenzeit, 
um aufzustehen, finde ich… der Hund nicht.
Weshalb fühlt man sich manchmal morgens schon so… so wie sonst mitohne Kaffee?
Bei Lichte besehen bin ich herkunftstechnisch ja ganz klar eine Lerche vor dem Herrn,
objektiv betrachtet muss ich jedoch meine Singvögelqualitäten ehrlicherweise anzweifeln.
Ich würde mich also morgens nicht als ausgesprochen gesprächig bezeichnen, Singen unter der Dusche wird aufgrund bestehender guter Nachbarschaft nicht empfohlen und 
Leute, 
welche in der Früh schon mit ner verbliebenen, 
spannungs- bzw. agressionsgeladenen, Bettfeder im Allerwertesten aus dem Nest steigen, 
sind mir ebenso suspekt. 
Bei Tagesanbruch benötige ich Ruhe und Zeit.
Die hab ich.
Und Käffchen.
Dessen ungeachtet fühle ich mich heute umnachtet, 
hatte ich schlecht geträumt?
Erschrocken zucke ich zusammen, 
als der Wind die Äste vorm Haus gegen die Fenster peitscht. 
Es schüttet aus Kübeln und bei dem bloßen Gedanken daran, 
Frauchen würde aufgrund seniler Bettflucht auf die geistreiche Idee kommen, 
die Gassirunde vorzuverlegen, verschwindet das Haustier vorsichtshalber tiefer 
unter der Bettdecke.
Abgesehen von dem Untergangsszenario draußen ist es still im Haus.
Das Ungesagte redet ja sonst nachts für gewöhnlich recht viel. 
Und plötzlich dämmert es in meinem Kopf. 
Ich hatte tatsächlich mies geträumt.
Ich erinnere mich daran, 
dass ich in einem See baden wollte. 
Ich.
Das Küstenkind.
Baden, in einem See…?
Ganz allein… ?
Niemals!
Völlig ausgeschlossen!
… in einem ruhigen 
Gewässer mit kristallklarem, azurblauem Wasser, 
wo man selbst mit eingeschränkter Sehstärke problemlos bis zum weißsandigen Grund 
schauen konnte,
unter einer stillen sahnezarten Oberfläche und harmlosem Wellengang… jaaaa!
Aber nö,
ein dunkler grüner Tümpel musste es sein, 
überzogen mit Blaualgenzuckerguss, umgeben von Trauerweiden, deren tiefhängende Zweige vor lauter Kummer und Gram in den Weiher titschen.
Die Wurzeln der knorrigen Bäume lassen mich stolpern, 
als ich mich, 
aus welchen irrwitzigen Gründen auch immer, 
anmutig in den Ententeich stürzen will und da ich ganz offensichtlich das Leben 
an Land satt habe, 
trage ich den mondänen, feschen, 
gelben, 
neuen Badeanzug mit Rüschen, 
den ich mir für die Kur gekauft hatte, 
und nein, 
nicht die dazu passende, 
mit Röschen besetzte Badekappe, 
dafür kniehohe schwarze Gummistiefel.
Hat was!
Eleganz heißt schließlich nicht, ins Auge zu fallen, 
sondern im Gedächtnis zu bleiben.
Die Wolken hängen schwer über dem Weiher, 
kreisförmige Ringe auf dem Wasser zeigen mir, 
ich bin nicht allein.
„Weißt du, was du tun musst, wenn du frustriert bist? 
Schwimmen, einfach schwimmen, schwimmen…,“ sagt Dory zu Marlin in dem Film „Findet Nemo“. 
Meine Gummistiefel verursachen schmatzende Geräusche im Schlamm, während ich tiefer ins Wasser stapfe. 
Unerwartet fällt der Boden unter mir steil ab und sogartig verliert sich mein letzter Halt im Nichts. 
Ich fühle eklige, lange Grünpflanzen an den Beinen, 
welche sich ungefragt um meine Knie schlingen, 
mein grüner Daumen verfängt sich ebenso in dem wuchernden Tümpelgemüse. 
Ich rudere wild mit beiden Armen, 
doch ich kann mich nicht halten.
Um mich ist alles grau und finster, 
selbst die Bäume haben auf einen Schlag keine Blätter mehr in meinem Traum, 
alles karg und rau.
Ich strampele und verheddere mich zunehmend in den Unterwasserlianen, 
will diese hinderlichen Stiefel abstreifen, 
doch sie knarksen und quietschen laut und ich 
werde sie einfach nicht los.
Das Schnauben kommt inzwischen auch nicht mehr nur aus den vollgesogenen Knobelbecherbotten, 
sondern das Luft holen wird zunehmend eng. 
Plötzlich sehe ich in meinem Traum einen der Ärzte aus der Klinik mit meinem Hund am Ufer stehen. 
Verwirrt versuche ich abzuschätzen, 
ob der Weißkittel, 
hinsichtlich meines mehr 
oder weniger geplanten Badeausfluges eine vorübergehende Tierpatenschaft für mein Haustier übernommen haben könnte?
Da er einem anderen Kulturkreis zuzuordnen ist und gewisse exotische Gerichte auf unseren europäischen Speiseplänen eher weniger üblich sind, 
frage ich mich, 
ob es gebräuchlich ist, 
mit dem möglicherweise seinerseits geplanten Mittagessen, 
vorab tatsächlich spazieren zu gehen oder sollten die Asiaten tatsächlich auf den Hund, 
als besten Freund des Menschen und auf den Geschmack gekommen sein?
Pasta mit Hühnchen und 
Pasta mit Hündchen 
sind immerhin zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Aber andere Länder, 
andere Sitten.
Mir wird übel.
Ich schlage mit den Handflächen fest auf die Wasseroberfläche, 
um auf meine Wenigkeit aufmerksam zu machen und tatsächlich schaut der Doc 
in meine Richtung. 
Er hebt seinen Arm und währenddessen ich noch überlege, 
wie es der Weißkittel in der Kürze, 
der mir verbleibenden Zeit 
vor meinem endgültigen Untergang,
schaffen will, 
sich mit dieser Seelenruhe schnellstmöglich seiner Klamotten zu entledigen, 
um zielstrebig einer Lady in akuter Seenot zu helfen, 
winkt der Quacksalber lediglich stilvoll wie die Queen, Gott hab sie selig, 
in meine Richtung. 
Ich bin fassungslos und dennoch erleichtert, 
dass der Wasserstrudel die nachfolgende Schimpfworttirade gurgelnd verschluckt.
Der Heiler geht indes weiter mit meinem Tier flanierend die Uferpromenade entlang, schlendert stöckchenwerfend und hebt die Hand erneut zum Gruß. 
Es ist ein Mops, verflucht… süß, faul, kurzatmig, langsam. 
Auf Stöckchenspiele steht der Hund nicht, 
is schließlich kein Labrador, den Apportier- oder Dressurstückchen mit auffliegenden Enten in 
Pfützen direkt in Ekstase versetzen.
In meiner Not, 
suche ich in den immensen Taschen meines Badeanzuges nach den felligen Kaninchenohren, 
eine Delikatesse für jeden Vierbeiner, 
doch während ich krame, 
sehe ich den Wunderheiler meinen 
10 kg schlanken Fiffi mit Gurkenscheiben füttern.
Aus einer Tupperdose.
Das konnte doch nicht wahr sein.
Was für ein Albtraum.
Voller Wut trete ich noch einmal kräftig gegen nicht vorhandenen Bettgiebel und somit ins Leere und jetzt bin ich wach.
Und wer es von euch geschafft hat, 
sich an einem Montagmorgen durch den verrückten Wirrwarr meines Traumes zu lesen,
wird trotzdem spüren, 
dass mir dieser Traum etwas sagen wollte.
Das Gefühl des Ertrinkens ist geblieben heute Morgen.
Diese Furcht, 
dieses beklemmende Gefühl, 
sich seiner 
Angst stellen zu müssen, 
ohne zu wissen, 
ob man auf den Füßen landen wird. 
❤️

Ach und ein Hinweis noch in eigener Sache… bitte auf Arbeit niemals  
den Chef fragen, 
was er eigentlich so beruflich macht… 
Dann ist die Woche gelaufen. 

In diesem Sinne.
Tollen Montag ❤️.